Leben hinter Stacheldraht
Auf dieser Webseite bist du eingeladen, die Geschichte der ersten Thüringer Asylunterkunft am Neuen Haus zu erkunden, selbst Quellen zu interpretieren und beim Lesen der Interpretationen anderer darüber nachzudenken, wie Geschichtsschreibung durch persönliche Perspektiven geprägt ist.
Fotos: Jadwiga Henkel, 12.04.2022
Ein hoher Metallzaun umschließt ein paar Gebäude mitten im Thüringer Wald. „Neues Haus“ heißt der Ort in der Nähe von Tambach-Dietharz laut dem Wegweiser. Diese Gebäude waren die erste Asylunterkunft Thüringens. Zwischen 1991 und 2003 lebten dort etwa 500 Geflüchtete aus 35 Ländern unter schwierigsten Bedingungen.
Wandert man heute am Neuen Haus vorbei, erfährt man nichts von dieser Vergangenheit. Bis jetzt gibt es keine Gedenktafel oder Chronik, die diese Geschichte dokumentieren. Aber es gibt Spuren an den Gebäuden, Protestbriefe, die Bewohner*innen verfassten, Zeitungsartikel und Akten der zuständigen Behörden. Wie könnte die Geschichte des Neuen Hauses anhand dieser Quellen erzählt werden?
Welchen Unterschied macht es, wer die Geschichte aufschreibt?
Was würden ehemalige Bewohner*innen hervorheben?
Was wäre den Menschen aus den umliegenden Orten wichtig?
Und was dir?